Who was/is Kin Ping Meh ? - CDs, Vinyl LPs, DVD and more

Kin Ping Meh

Ende 1969 taten sich Joachim Schäfer und Werner Stephan in Mannheim zusammen um eine Rockband zu gründen. Beide hatten vorher gemeinsam in der Schulband Thunderbirds gespielt. Mit Frieder Schmitt, Torsten Herzog und Kalle Weber fanden sie geeignete Mitmusiker und entschieden sich für den Bandnamen Kin Ping Meh. Der Name war dem chinesischen Sittenroman 'Jin Píng Méi' (berühmt für seine erotischen bzw. pornographischen Passagen) entnommen und bedeutet in etwa "Der Goldene Lotus". Die Gruppe Kin Ping Meh absolvierte ihr Live-Debüt am 15. September 1970 in Ludwigshafen und reiste zwei Monate später nach Hamburg, um mit 11 weiteren Bands auf der Reeperbahn an der Endausschei- dung eines Beat-Wettbewerbs teilzunehmen. Die Jury kürte Kin Ping Meh zum Sieger, POLYDOR bot einen Vertrag an und Constantin Film versprach die Mitwirkung beim Musikfilm 'Pop in der Penne'. Ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter war der Gewinn des Wettbewerbs 'Deutsche Popgruppen wacht auf', der vom Südwestfunk initiiert worden war und an dem sich 130 Gruppen mit Bändern beworben hatten.

1970 veröffentlichten Kin Ping Meh die Debüt-Single mit den selbstkomponierten Songs Everything's My Way / Woman und kurz nach die zweite Single Everyday / Alexandra. In dieser Anfangszeit bestimmten Key- boarder Schäfer und Sänger/Gitarrist Stephan den Ton der Band. Im Herbst verließ allerdings Joachim Schäfer die Band und wurde durch Willie Wagner (g, voc) ersetzt. In dieser Besetzung wurde auch das selbstbetitelte Debüt aufgenommen, das Connie Plank betreute und das von Achim Reichel und Frank 56 Dostal (alias 'Gorilla Musik') produziert wurde. Das Album zeigte eine "Mischung aus Hard Rock und Psy- chedelic, wie sie Anfang der Siebziger Jahre von zahlreichen sogenannten Krautrockbands der zweiten Generation dargeboten wurde." (DER ABEND). 1972 reduzierten Kin Ping Meh die Anzahl der Konzerte drastisch (1971 waren es 200!) und konzentrierten sich auf Festivals und Gigs im Vorprogramm von Uriah Heep und Rory Gallagher. Zusätzlich komponier- ten sie die Musik für die 13-teilige ZDF-Problem-Serie 'Sechs unter Millionen' – u.a. mit Diether Krebs, Bri- gitte Mira und Gernot Endemann in den Hauptrollen.

Im Sommer erschien mit 'No. 2' das nächste Album; wieder war das bekannte Team Plank, Reichel und Do- stal für die Produktion verantwortlich. Die "zweite LP machte dort weiter, wo die erste aufgehört hatte. Orgelge- prägter Krautrock allererster Güte. Excellenter Progressiv- rock" (HAMBURGER MORGENPOST), mit einer "aufregenden Mischung aus Poprock mit progressiven und psychedeli- schen Elementen" (KRAUTROCK MUSIKZIRKUS). Am 19. Juni 1973, morgens um 04:30h absolvierte der englische Sänger Geff Harrison sein Kin Ping Meh- Live-Debüt beim 'German Rock Super Concert' in der Frankfurter Festhalle. Harrison war nach seinem High School-Abschluß Sänger in verschiedenen engli- schen Bands und hatte seine Karriere in den frühen 60er Jahren in Manchester begonnen, als er mit der Gruppe The Chasers als Vorgruppe für die Beatles auftrat.

Für Kin Ping Meh folgten Tourneen und Konzerte in ganz Europa, alleine und/oder als Support für Golden Earring, Slade und Deep Purple und TV-Auftritte in Europa. Die Band veröffentlichte 1973 das Album '3' in der Besetzung Harrison, Mrozeck, Wroe, Weber 57 58 und Schmitt mit Werner Stephan (voc), Uli Groß und einem Bläsersatz als Gästen. Das war bis dahin "eine der besten LPs einer deutschen Gruppe" (SOUNDS) und klang durch Harrison "wesentlich geradliniger" (GREEN BRAIN). Im Februar absolvierten Kin Ping Meh in der Essener Gruga-Halle eine gefeierten Auf- tritt beim bisher größten Deutsch-Rock-Festival. Für das 74er Album 'Virtues & Sins' war die Band zum neu ge- gründeten progressiven TELDEC-Unterlabel NOVA gewechselt. Ein "absolut gelungenes Album und für jeden empfehlenswert, der auf ehrlichen Gitarren-Sound etwas gab" (HAMBURGER MORGENPOST). Nach erfolgreichen Auftritten beim 'Musikladen' von Radio Bremen und der jährlichen ARD-Musiksendung 'Pop '75', verließ Keyboarder Schmitt Mitte 1975 die Band und wurde durch Chris Klöber (key) (ex-Curly Curve) ersetzt...

KRAUT! ist ein feiner Krautrock-Querschnitt in vier Aus- gaben, nach Regionen sortiert – Norden, Mitte, Süden und Berlin, mit den größten Hits, viel längst vergessener Musik und den wichtigsten Songs.

Burghard Rausch im Juni 2020

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