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Gift

1969 tat sich in Augsburg ein Rock-Schulband unter dem Namen Phallus Dei zusammen. Die erste Beset- zung bestand aus Rainer Baur, Hermann Lange, Uwe Patzke, Helmut(h) Treichel und Nick Woodland. "Ihr Debüt als Phallus Dei wurde anscheinend aufgenom- men, aber nie offiziell veröffentlicht, obwohl es angeb- lich existieren soll..." (COSMIC EGG). Die Gruppe änderte schließlich ihren Namen in Gift und hatte dann Kontakt mit dem damals in München agierenden Schweizer Produzenten und Arrangeur Otto Bernd Hartmann, der die Band unter Vertrag nahm. Das selbstbetitelte Debüt wurde 1971 in den Union Studios in München ein- gespielt und ein Jahr später bei der TELDEC veröffent- licht. Obwohl Sänger und Gitarrist Woodland schon vorher die Gruppe in Richtung Subject Esq. (später Sahara) verlassen hatte, wurde er aus Promotions- gründen immer noch als Bandmitglied angegeben.

37 Die Hörer konnten sich beim Gift-Debüt auf acht Stücke "ohne Holzblasinstrumente, Flöten und Keyboards freuen, nur harte Gitarrenriffs – vergleichbar mit der Bonner Hardrockband Hairy Chapter, nur etwas anspruchs- voller. Einige Texte hatten deutliche Anti-Drogen-Botschaften, andere waren darüberhinaus äußerst modern für die Zeit. Musikalisch hatte man es mit sauberem Heavy-Prog-Rock zu tun, dem nichts mehr hinzuzufügen war" (COSMIC EGG). Durch etliche TV-Auftritte und Konzerte in ganz Deutschland erspielten sich Gift eine respektable Stammhörerschaft. Sänger Treichel verließ die Band im selben Jahr und wurde durch Dieter Atterer (g, voc) ersetzt. Zusätzlich kam mit Dieter Frei (org, p, moog, mel, voc) erstmalig ein Keyboarder in die Band. In der Besetzung Baur, Lange, Patzke, Atterer und Frei wurde die zweite Gift-Platte 'Blue Apple', ein "erneutes Heavy-Album" (COSMIC EGG) aufgenommen, diesmal in Ham- burg unter der Regie von Thomas Kukuck.

Für diesen "zweiten Versuch nahmen die musikalischen Erkundun- gen der Band ausgeflipptere und auf- wendigere Arrangements an" (PROG- ARCHIVES) und lieferten ein "schönes Beispiel für deutschen Heavy Progres- sive-Rock ab" (COSMIC DREAMS). Im Herbst 1974 ersetzte Albert Wieler (b, voc) den ausgeschiedenen Uwe Patzke. Allerdings hielt die neue 38 Besetzung nicht allzulange, denn zum Ende des Jahres trennten sich Gift "wegen fehlender Perspektiven" (BANDINFO). Patzke arbeitete für lange Zeit in der Werbebranche und war als 3D-Designer, Fotograf und Künst- ler aktiv. Gitarrist Baur gründete im gleichen Jahr den Variety Band Music Circus; 1990 rief er eine Musiker-Vermittlungsagen- tur ins Leben. 2013 faßten Rainer Baur, Uwe Patzke, Dieter Atterer und Dieter Frei den Entschluß, sich an der ProSieben-Castingshow 'Millionärs- wahl' mit einem Comeback-Ver- such zu beteiligen. Die Sendung war nicht von Erfolg gekrönt (Gift wurde Vorletzter), und das Finale wurde nur noch im Internet übertragen. 2015 versuchte Treichel (ohne Erfolg) ein drittes Gift-Album, "nach einer 'kurzen' Pause von 40 Jahren" (TREICHEL) über eine Crowd-Funding-Aktion zu finanzieren...

KRAUT! ist ein feiner Krautrock-Querschnitt in vier Aus- gaben, nach Regionen sortiert – Norden, Mitte, Süden und Berlin, mit den größten Hits, viel längst vergessener Musik und den wichtigsten Songs.

Burghard Rausch im Juni 2020

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Various - Kraut! BCD17623
Teil 3 - KRAUT! - Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979

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