Who was/is Scala 3 ? - CDs, Vinyl LPs, DVD and more

Scala 3

Hans Schumann (dr, voc)
Fred Thurley (voc, p, g)
Pierre Langauer (b, voc)

Als sich das Trio Scala 3 im Sommer 1979 gründete, hatten Fred Thurley und Hans Schumann (alias Hans Paix) bereits vier Jahre lang gemeinsam musiziert. Durch den Zugang von Pierre Langauer war die Band komplett und wollte von Anfang an ein eigenes Profil entwickeln. "Die ersten Auftritte waren furchtbar aufregend, die Musik-Clubs total ausver- kauft, als wir unsere Premieren hatten. Die ganze Schule war da. 1980 kamen dann zahlreiche Auftritte in den bekanntesten Berli- ner Musikschuppen hinzu, im Quartier Latin, im Kant-Kino (mit White Russia) und in der Friedenauer Music Hall" (Thurley). Im No- vember traten Scala 3 auch gemeinsam mit Ideal am zweiten Tag des sechstägigen 'Interrock Festivals 1980' in der Freien Volksbühne auf. Anfang 1980 erschien in Eigenproduktion, eigenem Label und Selbstvertrieb die Single Schizo-Kid City / Quellen der Wut, auch weil die Band auf Angebote der Plattenindustrie mit Skepsis reagierte, "um keine musikalischen Kompromisse eingehen zu müssen" (Thurley).

Während Quellen der Wut es in dieser Version auf das Debütalbum schaffte, wurde Schizo- Kid City als Schizo-Kids dafür neu aufgenommen. Das Debüt 'Gefühl und Härte' wurde unter der Regie des Elektronic- Pioniers Klaus Schulze in dessen IC-Studio aufgenommen und auch auf dessen IC-Label veröffentlicht. Scala 3 verstanden den Albumtitel als musikalisches und inhaltliches Programm, stylten sich "zwar wie eine Punkband, spielten aber doch nur Hard-Rock" ('Sounds'). "Das war für mich damals die einzig denkbare Avantgarde: Gefühl und Härte, Punk und Roxy Music verknüpfen. Ich habe die Verbindung gesehen, gesucht und angestrebt. Die englische Band Magazine hat ähnliches versucht" (Thurley). Der teilweise kühle und experimentelle Sound von Scala 3 erinnerte an englische Bands wie Gang Of Four oder Punishment Of Luxury und "deren Zickigkeit in der Musik" (brotbeutel.blogspot). Nach Trio-Auftritten verstärkten sich Scala 3 um die Musiker Toni Kambiz (g, Neonbabies) und Monika Buske (sax, key) und gingen auf Tournee durch Deutschland und die Niederlande. Ende März absolvierten sie noch einen gefeierten Auftritt bei der 'Rocknacht Berlin' (mit Neonbabies, Artischock, Bel Ami, Sechserpack, Brutto/Netto, White Russia u.a.) im Berliner Quartier Latin.

Ende 1981 verließen Kambiz und Buske die Gruppe bereits wieder und auch Bassist Langauer stieg aus. Thurley und Schu- mann begannen zunächst als Duo mit der Arbeit am nächsten Album 'Scala', das aus einer LP und einer 12"-Maxi-Single bestand – insgesamt 60 Minuten Musik, die von Colin Pearson, dem späteren Alphaville-Produzenten aufgenommen wurden. Für die Studio-Arbeit verstärkte sich die Band mit Robin Terry (b), einem Freund der Gruppe seit sechs Jahren. Nach der Veröffentlichung von 'Scala' trennte sich Hans Schumann von Scala 3 und arbeitete bei Flucht Nach Vorn. Ab sofort betrieb Thurley Scala 3 nicht mehr als Band, sondern als Projekt. So wurde schon Bassist Terry nur als "freier Mit- arbeiter" geführt.

Thurley ließ Scala 3 pausieren, arbeitete aber ab Ende 1982 mit Olaf Kobold (dr) und Carsten Schmitz in einer Art Arbeitsgemeinschaft über ein Jahr an neuem Material; zur Produktion eines dritten Albums kam es aber aus "tech- nischen Gründen" (Thurley) nicht mehr. Ab November 1983 verdingte sich Thurley als Gitarrist in der Band von Sängerin Miko (ex-1. Futurologischer Congress, ex-Neonbabies), und Schlagzeuger Kobold war auf der anschließen- den Tournee mit dabei. Sowohl Thurley als auch Kobold gehörten dort zur Stammbesetzung der Formation, arbeiteten aber parallel an neuer Scala 3-Musik. Hans Schumann war neben Scala 3 und Flucht Nach Vorn bei Bands wie 1. Futurologischer Congress, Prima Klima, Foyer Des Arts und Mad Romeo zu hören. Toni Kambiz debütierte 1983 als Solist mit der Single Hey! (Wart' noch einen Augenblick), bei der er sich von Inga und An- nette Humpe und von Stefan Remmler (Trio) unterstützen ließ. Ebenso wie Schumann war Fred Thurley eine Zeit lang Mitglied beim 1. Futurologischen Congress und setzte seine Karrier ein der zweiten Hälfte der 80er mit dem Flower-Power-Trio Rubbermind Revenge fort, zu dem auch Olaf Kobold, Mattis Manzel (b, ex-Miko-Band), Suzi Wong (voc) und Ralf Droge (tromb, ex-Flucht Nach Vorn, später als Ralf Goldkind bei Lucilectric) gehörten und die 1988 das Album 'Hippies Are More Fun Than People' veöffentlichten. Thurley ar- beitet seit einigen Jahren als Logopäde in Berlin.

Burghard Rausch 

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