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Hugo Fischer-Köppe
Seemannschoral – der shantyhafte Song, 1919 von Walter Mehring (1896–1981) geschrieben, auch als “Choral für Seemannsleute” oder “In Hamburg an der Elbe” bekannt, war ein Chanson, das nicht zuletzt durch seinen volkstümlichen Ton rasch zum Schlager wurde. Auch während des Dritten Reiches war das Lied, das Hans Albers noch im März 1933, vier Wochen nach Hitlers Machtübernahme, für die Schallplatte besang, derart populär, daß ein Verbot unmöglich schien. Auf dem Plattenetikett stand statt Mehrings Name, der aus politischen und rassischen Gründen ungenannt blieb, lapidar: “Textdichter unbekannt.” Im Zweiten Weltkrieg wurde der Seemannschoral zum Landserlied.
Da hieß es dann: “Wir haben schon manchen Puff gesehn, wir kennen fast jedes Loch, wir haben uns manchmal den Schwanz verbrannt, aber vögeln, das können wir noch. Kameraden, die Welt ist so schön! Was gibt es für uns noch zu sehn als in Hamburg an der Elbe, gleich hinter dem Ozean, ein Mädel von St. Pauli, ein Mädel von der Reeperbahn?” Seine Premiere hatte der Seemannschoral 1922 im Berliner Kabarett “Karussell”, damals wurde er von Harry Lamberts-Paulsen, Viktor Schwanneke, Paul Westermeier und Willi Schaeffers gesungen. Die Musik schrieb Willy Engel-Berger (1890–1946) in Anlehnung ans englische “It’s a long way to Tipperary”. Hugo Fischer-Köppe (1890–1937), von dem die vorliegende Aufnahme aus dem Jahr 1932 stammt, war seinerzeit ein bekannter Conferencier, der auch in vielen Kabaretts, darunter dem “Kadeko”, mit Chansonvorträgen aufgetreten ist. Seine Mitwirkung in zahlreichen Spielfilmen hatten ihn populär gemacht. Der “Fischkopp”, wie er genannt wurde, war einer der beliebtesten Kabarettinterpreten.
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