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Walter Mehring, Raoul Hausmann, Hans Arp, Kurt Schwitters


Wer von den jungen Autoren und Kabarettisten überlebt, kehrt von den Schlachtfeldern als Pazifist zurück. Das gilt auch für Fritz Grünbaum und Hugo Ball, den Theaterdramaturgen, der dem Münchner “Simpl”-Kreis angehörte. Der Kriegsfreiwillige notiert sich im November 1914 beim Anblick der ersten Soldatengräber ins Tagebuch: “Man möchte doch gerne verstehen, begreifen. Was jetzt losgebrochen ist, das ist die gesamte Maschinerie und der Teufel selber.”

Ball entkommt der Hölle und flieht nach Zürich. Dort gründet er im Februar 1916 mit Freunden das “Cabaret Voltaire”. Bald steht Ball, eingezwängt in ein blauglänzendes Röhrenkleid, auf der Bühne, bezieht vor den Notenständern Aufstellung und deklamiert, liturgisch lamentierend, seine Lautgedichte, die er “Verse ohne Worte” nennt: “gadji beri bimba glandridi lauli lonni cadori ...” Auf der Bühne und im Zuschauerraum ist der Teufel los. Die Künstler auf dem Brettl versuchen, mit lautstarken Muhs, Mähs und Grunzlauten, mit Liebesseufzern, Trommelgeräusch und Rülpsern die Publikumsproteste zu übertönen.

Der Skandal ist da. Und der neue Begriff, der der Dichterrebellion einen Namen gibt: Dada. Niemand weiß genau, woher er kam und wer ihn einbrachte. Was da im Februar 1916 in der Zürcher Spiegelgasse ausgerufen wird, bezeichnet das Ende der Kunst, die Antikunst, die Unkunst. Das Nein gegenüber der Zeit mit all ihren “grandiosen Schlachtfesten und kannibalischen Heldentaten”, die Absage an eine bürgerliche Welt, die “vorwärts in die Vergangenheit” blickt. Wenig später wird die Botschaft im fernen Berlin, der Hauptstadt des zusammenbrechenden Kaiserreiches, gehört und – angereichert mit den Erfahrungen eines Krieges, der rund zehn Millionen Menschenleben forderte – aufs neue formuliert: Ein Aufschrei des Schreckens. Richard Huelsenbeck bringt die Dada-Idee mit in die deutsche Hauptstadt, wo sie spontan neue Freunde findet: Walter Mehring (1887–1981), Raoul Hausmann (1886–1971), Hans Arp (1896–1966) und Kurt Schwitters (1887–1948), dessen “Anna Blume” ihm zum Markenzeichen wird.

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