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Wolf Euba
Wenn Frank Wedekind bei den Münchner “Elf Scharfrichtern” zur Laute griff, um seine Bänkellieder zu singen, war er die Attraktion des Abends. Die Geschichte von der geschlachteten Tante gehörte zu seinen vielbejubelten Vorzeigenummern. Ein Zeitgenosse beschrieb das so: “Wenn Wedekind steif auftrat, die Laute auf dem Bäuchlein, und – ein ernster Clown, ein schneidend-spöttischer, aber auch wieder schwermütig-schöner Satyr, – eher traurig und abweisend als etwa vergnügt sein Lob skrupelloser Lebensfreude sang, dem lautesten Gelächter mit unbewegter Miene standhielt und die Verachtung des Publikums so weit trieb, daß er sich auch beim wütendsten Applaus nur mit einer Neigung nach rückwärts verbeugte, so ging bannende Macht einer wahren Dämonie von ihm aus.” Frank Wedekind (1864–1918), Dramatiker, Lyriker, Schauspieler und Urvater aller Liedermacher, war alles andere als angetan von diesen Auftritten. Er hat sich gern und oft beschwert, vor einem “Publikum von Laffen und Dummköpfen” auftreten, den “Hanswurst machen” und “sich im Schmutz wälzen” zu müssen. Man mußte ihn dazu überreden, und wenn er schließlich einwilligte, tat er es der Gage wegen. So trat er nicht nur bei den Münchner “Scharfrichtern” auf, sondern auch im “Simplicissimus”, im “Jung Wiener Theater zum Lieben Augustin” und schließlich in einem Kabarett, das sich nach Wedekinds blutrünstiger Schauerballade, die längst zu den Klassikern der Kabarett-Literatur zählt, “Die sieben Tantenmörder” nannte.
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Various - 100 Jahre Kabarett
Geschichte des deutschsprachigen Kabaretts
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