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R.L. Burnside

Wie Junior Kimbrough hatte der Gitarrist R.L. Burnside einen unvergesslichen Auftritt in der 1992er-Filmdokumentation 'Deep Blues'. Er spielte im selben Jahr sein erstes Album für Fat Possum ein, was auch ihm die lange überfällige Anerkennung außerhalb seiner Heimatregion, dem North Mississippi Hill Country, verschaffte. Burnside konnte jedoch wesentlich mehr Kapital daraus schlagen, zum Teil durch eine künstlerisch eher fragwürdige Zusammenarbeit mit einer populären Indie-Rockband, der Jon Spencer Blues Explosion.

Rural L. Burnside wurde am 23. November 1926 in Lafayette County in der Nähe von Oxford, Mississippi, geboren. Er arbeitete als Pachtfarmer und fand musikalische Inspiration in der Musik seines Nachbarn Mississippi Fred McDowell und den Platten von John Lee Hooker, insbesondere Boogie Chillen. Seine Suche nach besseren Verhältnissen in Chicago erwies sich jedoch als völliger Fehlschlag. Ab 1959 war R.L. zurück in Mississippi, wo er sich ernsthafter mit seiner markanten Blues-Spielweise beschäftigte. Seine ersten Aufnahmen für George Mitchell 1967 waren rein akustisch, darunter auch eine Version von Poor Black Mattie. Burnside spielte seinen hypnotischen 'Hill Country'-Blues lieber auf der elektrischen Gitarre und gründete schließlich die Band Sound Machine mit seinem Sohn Duwayne Burnside am Bass und Schwiegersohn Calvin Jackson am Schlagzeug.

Autor Robert Palmer, dessen Buch 'Deep Blues' von 1981 immer noch einer der besten Überblicke über das Genre ist, arbeitete als Drehbuchautor und Moderator an Robert Mugges gleichnamigem 1992er-Dokumentarfilm mit; dafür wurden einige der größten lebenden Künstler des Mississippi-Blues in ihrer Heimat gefilmt, darunter auch Burnside. Palmer produzierte im selben Jahr auch R.L.s Debüt für das neue Fat Possum Label in Oxford, Miss., 'Bad Luck City', das R.L.s verspätete nationale Karriere ins Rollen brachte. Seine 1994er-Folgeplatte für Fat Possum, die im April des Vorjahres eingespielte CD 'Too Bad Jim', entstand ebenfalls unter der Aufsicht von Palmer; hier klang die Sound Machine durch die Ergänzung von Kenny Browns zweiter Gitarre noch fetter. 'Old Black Mattie' ist ein traditionelles Stück mit archaischer Ein-Akkord-Struktur, die von Jacksons Schlagzeugbeat sowie R.L.s rhythmischem Gitarrenspiel und schroffem Gesang vorwärts getrieben wird.

Nachdem sich Spencers Rockband mit Burnside zusammentat, fand er sich plötzlich in der Gesellschaft von Rockstars und Film-Starlets in angesagten städtischen  Clubs wieder – weit weg vom Mississippi Hill Country, aber natürlich wesentlich lukrativer. Burnside starb in Memphis am 1. September 2005, aber seine Musik lebt in vielen von ihm beeinflussten Musikern weiter – insbesondere durch Duwayne, der mit den North Mississippi Allstars gespielt und mehrere eigene Alben aufgenommen hat, sowie seinen Enkel Cedric Burnside, der im Duo mit Lightnin' Malcolm auftritt.

 

Bill Dahl
Chicago, Illinois

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