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Bertolt Brecht

Der neue Ton, der die “Dreigroschenoper” erst zum Renner der Saison 1928 und dann zum Welterfolg machte, verdanken Bert Brecht (1898–1956) und sein Komponist Kurt Weill (1900–1950) kabarettistischen Elementen. Genauer gesagt: dem Rückgriff auf Althergebrachtes, das sie textlich und musikalisch perfekt aufzunehmen und zu parodieren wissen. Die Handlung geht auf John Gays “Bettleroper” zurück, die gerade 200 Jahre alt geworden war. Während Weill aus opernhafter Händel-Musik, Schlagerschwachsinn und Jazz-Elementen neue Gassenhauer zimmerte, gelang es Brecht durch Anleihen bei Rimbaud, Villon und Kipling frischfrechfröhliche Bänkelsongs zu schreiben, die über Nacht in aller Munde waren. Brecht, der Zeit seines Lebens ein Verehrer und Bewunderer von Frank Wedekind war, hatte in jungen Jahren oft und gern selbst zur Laute gegriffen, um eigene Balladen vorzutragen.

Auch zu Karl Valentins kabarettistischen Kleinkunststücken und deren absurdem Tief- und Un-Sinn fühlte sich der junge Brecht hingezogen, bevor er 1921 nach Berlin aufbrach, um hier auf sich und seine Talente aufmerksam zu machen. Die “Wilde Bühne”, Trude Hesterbergs Kabarett am Bahnhof Zoo, schien ihm dafür das geeignete Podium zu sein. Als er im Januar 1922 hier zur Laute seine Mörderballade vom “Apfelböck” und die “Legende vom toten Soldaten” singt, kommt es zu einem Eklat. Die Hesterberg erinnert sich später an diesen unvergeßlichen Augenblick: “Ein solider, handfester Skandal, mit Pfiffen und allem Drum und Dran. Ich mußte notgedrungen den Vorhang fallen lassen, um dem Radau ein Ende zu machen. Dann sprang Walter Mehring auf die Bühne, bat sanft um Ruhe und sagte: ‘Das war ja nun eine große Blamage. Allerdings nicht für den Autor, sondern für Sie, das Publikum. Und wahrscheinlich werden sich viele von Ihnen später einmal rühmen, daß sie heute dabeigewesen sind.’”

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