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Wayne Fontana & The Mindbenders

Wayne, Eric, Rick And Bob, plus

"Du sitzt dauernd im Taxi, bewegst dich ständig 'backstage', dann gehst du auf die Bühne, wieder zurück ins Taxi, dann geht es ins Hotel, am nächsten Tag wieder ins Taxi, und eines Tages versuchst du dich zu erinnern, was du gesehen hast. Alles sieht gleich aus, und du weißt nicht mehr, wo du warst."   -  Wayne Fontana, 2011

 

Auf der LP-Cover-Rückseite des im Januar 1966 erschienenen Albums 'Eric Rick Wayne Bob' heißt es: "Wayne und die Mindbenders weigern sich, einfach in den komfortablen professionellen Trott zu verfallen. Sie ruhen sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, und davon haben sie einige vorzuweisen. Sie wollen Fortschritte machen, um jedem zynischen Zweifler zu beweisen, dass sie die Fähigkeit haben, sich sehr, sehr lange im Showgeschäft behaupten zu können."

Als das Album erschien, waren Wayne Fontana und die Mindbenders bereits geschiedene Leute.

Besagte Fähigkeit hatten sie dabei allemal. Aber der Enthusiasmus der Band aus Manchester, den Produzent Jack Baverstock anlässlich des 1965er-Debütalbums 'The Game Of Love' noch so überschwänglich gepriesen hatte, war dahin. Bereits im Oktober desselben Jahres – also drei Monate vor Veröffentlichung des vorliegenden Albums - war Wayne Fontana (geboren als Glyn Ellis) während eines Live-Auftritts von der Bühne gegangen und hatte Gitarrist Eric Stewart noch kurz ein "Ist alles deins!" zugeraunt. Es war nicht das erste Mal, dass Wayne sich vorzeitig von einer Show verabschiedet hatte – im März hatte er nach einem Nervenzusammenbruch während einer dreiwöchigen Tour mit Herman's Hermits das Bett hüten müssen. Aber dieses Mal kam er wirklich nicht mehr zurück.

Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen der vier Bandmitglieder gediehen, in welche Richtung es mit den Mindbenders gehen sollte. Wayne schwebte die stärkere Hinwendung vom Beat zum Pop im Stil von P.J. Proby oder Dusty Springfield vor, auch um seine gesanglichen Fähigkeiten stärker einbringen zu können. Der Komponist, Musiker und Orchesterchef Les Reed war einer seiner Fixsterne. Die drei anderen aus Manchester wollten den Fokus auf ihr tatsächlich beachtliches instrumentales Können legen und forderten daher eine eher härtere Gangart ein. Das, gepaart mit Waynes mehrfach geäußerten Solo-Ambitionen, konnte nicht gut gehen.

Dabei war eigentlich schon so manches in trockenen Tüchern gewesen: die Ausdauer der Verantwortlichen beim (nur zufällig nominell identischen) Label Fontana UK war Anfang 1965 mit diversen Nummer-1-Platzierungen für die  Single The Game Of Love belohnt worden, die US-Tour war zur allseitigen Zufriedenheit verlaufen und die nachfolgende EP mit den Songs TheGame Of Love / Since You've Been Gone / She's Got The Power / One More Time ebenfalls in durchaus zufrieden stellenden Stückzahlen über die Ladentheken gegangen.

Wie so oft war es auch hier der Druck, nach dem Aufstieg oben bleiben zu müssen, und das wurde von jeher an Single-Notierungen festgemacht. Der nahe liegende Gedanke, noch einmal auf das gleiche Pferd zu setzen und wie bei The Game Of Love auf eine weitere Cliff-Ballard-jr.-Nummer zurückzugreifen, erwies sich als weniger glücklich. It's Just A Little Bit Too Late schaffte in England gerade mal die Top 20 und kam in den USA nicht über Platz 45 hinaus. Der Nachfolge-Single She Needs Love – ebenfalls aus der Feder von Ballard jr. - sowie der 'Walking On Air'-EP erging es gar noch schlechter. Der Band ging die Luft aus.

Dennoch: In der Zwischenzeit war Stück für Stück das 'Eric Rick Wayne Bob'-Album eingespielt worden. Es zeigt noch einmal, über welche Vielseitigkeit, Kraft und Sensibilität die Gruppe verfügte. Ob von Gene Pitney oder Willie Dixon komponiert – jeder Song bekam seine charakteristische Mindbenders-Behandlung. Drummer Rick Rothwell durfte sich auf Skinny Minnie austoben, während Eric Stewart eine ganz wilde Bearbeitung von I'm Your Hoochie Coochie Man ablieferte. Und die Gesangs-Darbietung von Wayne Fontana auf Van McCoys I Remember Love zählt zu seinen herausragenden aus der Mindbenders-Zeit.

Zurück zu Waynes vorzeitigem Abgang während des letzten gemeinsamen Auftrittes: Eric Stewart übernahm das Mikro, und das Konzert wurde zu dritt zu Ende gebracht. Dem Publikum gefiel es, natürlich in Unkenntnis der Tatsache, dass hier gerade eine Band auseinander gebrochen und gleichzeitig eine neue geboren worden war.

Wayne: "Eric hat seine Meinung immer ziemlich vehement durchgesetzt, und er musste immer Recht haben, wie ein Diktator. Er suchte die Songs aus, und wenn ich mal andere singen wollte, hieß es immer nur 'Nein, nimm diesen, nimm jenen!' Das hing mir irgendwann zum Hals raus und so sagte ich 'Hier, nimm hin. Ich bin weg.'"

Wayne Fontana & Mindbenders Eric, Rick, Wayne, Bob, Plus
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