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RBT Big Band / RIAS Big Band : CLASSICS OF SWING

It Don't Mean A Thing, If It Ain't Got That Swing - als Duke Ellington am 2. Februar 1932 diesen Titel mit seinem Orchester in einem New Yorker Schallplattenstudio einspielte, hatte er mit dieser Zeile auch gleich einen Massstab gesetzt. Bis auf den heutigen Tag. Swing ist 'in'! Er geht in die Beine und verschafft ein Lebensgefühl, das den Alltag vergessen lässt und gute Laune macht. Seit über sechzig Jahren. Und da der Swing, als Lebensgefühl, aber auch als jazziger, spannungsgeladener Musikstil eigentlich nie 'out' war, kann man das, was jetzt überall zu beobachten ist, auch nicht als ein 'come back' bezeichnen - die Tatsache, dass Swingveranstaltungen ausgesprochene Publikumsrenner und bei Tanzparties Swing-Hits die grossen Erfolge sind, spricht für die belebende Kraft dieser Musik. Schliesslich orientieren sich an den Gymnasien und Hochschulen immer mehr Schüler- und Studentenbands für ihre aktuelle Musik an dem Swing von Benny Goodman, Harry James, Gene Krupa, Count Basie, Les Brown, Lionel Hampton oder Dizzy Gillespie. Der 'Swing', den man laut Ellington haben sollte, damit das Ganze überhaupt erst einen Sinn macht, ist das 'Feeling', eine Melodie in einer Syncopierung zwischen den Rhythmus zu setzen. Feine, aber entscheidende Nuancen, die man in einer Notenschrift nie festhalten kann. Und deshalb übermitteln gute Swingtitel viel von dem Lebensgefühl, der musikalischen Welt und auch der Persönlichkeit der Interpreten.

In seinem 6. Konzert präsentierte Classic Open Air 1996 die 'Classics Of Swing': Orchester, die über Jahrzehnte hinweg ihre jeweils eigene, unverwechselbare Swingtradition bewahren konnten.

Das RBT-Orchester (Radio Berlin Tanzorchester) wurde bereits kurz nach Kriegsende gegründet, im Mai/Juni 1945 bei dem von der sowjetischen Besatzungsmacht für deutsche Hörer eingerichteten 'Radio Berlin' im Haus des Rundfunks in der Charlottenburger Masurenallee.

Michael Jary baute das Orchester auf, Horst Kudritzki und Erwin Lehn setzten die Arbeit fort. Es war der Swing, mit dem dieses Orchester in den ersten Nachkriegsjahren den Menschen Freude und Ablenkung vom harten Alltag brachte. Die Konzerte im Grossen Sendesaal, vor allem jedoch die Matineen innerhalb Berlins mit den beliebten Gesangssolisten Rita Paul, Bully Buhlan, Gloria Astor, Peter Rebhuhn oder Detlev Lais, waren grosse Publikumsereignisse. 1948 wurde das Orchester jedoch aufgelöst. Zwar hatte inzwischen die politische Spaltung Berlins begonnen, entscheidend für das Ende des RBT war jedoch die Tatsache, dass in der Kulturpolitik der sowjetischen Machthaber kein Platz für ein Rundfunk-Orchester war, das mit seinem Swing 'imperialistische amerikanische Unkultur' verbreitete. Erst über fünfzig Jahre später, nach der politischen Wende konnte wieder an die unvergessene Tradition angeknüpft werden. Aus den Tanzorchestern des DDR-Radios entstand wieder ein RBT-Orchester, das swingend wie eh und je neben dem neuen Repertoire auch wieder die alten Hits spielte: Begin The Beguine, Dob's Boogie oder die Moonlight Serenade.

Die Titel auf dieser CD wurden am 2. Juli 1996 auf einem der schönsten Plätze Berlins, dem Gendarmenmarkt aufgezeichnet. An einem Abend, der dem Swing und den beiden Orchestern RBT Big Band und RIAS Big Band gewidmet war. Zur Freude des sachverständigen Publikums dirigierte die RBT Big Band bei diesem Konzert der bekannte Orchesterchef Peter Herbolzheimer.

Herbolzheimer wurde 1935 in Bukarest geboren, kam 1951 in die Bundesrepublik Deutschland, studierte in Nürnberg und ging dann für viele Jahre nach Amerika. Er besuchte in Detroit die Ausbildungsschule des Autogiganten General Motors und nach seiner Rückkehr versuchte er, sich als Papiervertreter für die Nürnberger Familienfirma zu etablieren. Jedoch konnten sowohl der Ingenieurberuf, als auch die Chancen auf dem kräftig boomenden Papiermarkt Peter Herbolzheimer ernsthaft von der Musik fernhalten. Mit siebzehn spielte er Gitarre. Sein eigentliches Instrument, die Posaune, entdeckte er erst, als er schon vierundzwanzig war. 1960 gründete er seine erste eigene Band, spielte allerdings auch in den Rundfunk Big Bands der ARD-Anstalten. Anfang der siebziger Jahre stellte er eine All Star Band zusammen, der er den bald populär gewordenen Namen 'Rhythm Combination & Brass' gab. Diese Band verzichtete auf die Reed-Section, war eine Jazzband, die in ihren eigenen Aufnahmen, nicht zuletzt auch durch diese Besetzung, spürbar rockorientiert war. Bei den vielen Tourneen mit internationalen Jazznamen, wie Stan Getz oder Gerry Mulligan, bewiesen Herbolzheimer und seine 'Rhythm Combination & Brass', dass der Mainstream eine ihrer künstlerischen Lebenswelten war. Herbolzheimer wurde dann die verantwortungsvolle Leitung des Bundesjazzorchesters übertragen, einer Big Band, die mit einer Reihe namhafter Dozenten, wie z.B. Heinz von Hermann oder Walter Norris, Nachwuchsmusikern eine besondere jazzorientierte Aus- und Weiterbildung vermittelt.

Die Geschichte des RIAS-Tanzorchesters begann im November 1948. Der amerikanisch lizensierte RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) wollte ein eigenes Orchester aufbauen.

Auszug aus BCD16217 - RBT BIG BAND / RIAS BIG BAND Classics Of Swing
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