Mandy Patinkin Mamaloshen (CD)

- catalog number: CD795082
- weight in Kg 0.2
Mandy Patinkin: Mamaloshen (CD)
Es ist ungefähr acht Jahre her, dass Joe Papp mich bat, ein jiddisches Lied, "Yossel, Yossel", für ein Benefizkonzert des YIVO-Instituts einzustudieren. Später habe ich es dann mit dem Klarinettisten Don Byron aufgenommen. Ich spielte Joe das Stück vor und er schaute mich an und sagte: "Du musst diese Musik machen; das ist DEIN Job". Also habe ich ihm versprochen, ich würde es machen und bevor ich dieses Versprechen zurücknehmen konnte, starb Joe und ich konnte mich dem Projekt nicht mehr entziehen.
Ich begann, mich mit verschiedenen Jiddisch-Experten zu treffen. Ich fand Zalmen Mlotek, Moishe Rosenfeld und Henry Sapoznik, die mir halfen, die Sache in Gang zu brin-gen. Sie brachten mir Liederbücher und ganze Stapel von Kassetten und CDs. Ich war schockiert. Ich kannte vielleicht ein halbes Dut-zend jiddischer Wörter. Ich erinnerte mich an die Sprache als gelegentlich von meinem Vater, meiner Grossmutter Celia und meiner Uroma Scutter gesprochen. Wie es so geht in Familien, neigten andere Verwandte dazu, Jiddisch als Geheimsprache zu benutzen, um bestimmte Dinge vor den Kindern zu verbergen.
Nachdem ich mehrere Monate damit verbracht hatte, die Aussprache durch Hören von Kassetten, die Moishe für mich gemacht hatte, zu studieren, fing ich an, mit Paul Ford an den Liedern zu arbeiten. Wir arrangierten einige der Stücke und ich begann, sie in verschiedenen Konzert-Engagements auszuprobieren. Im Nu wurde mir klar, dass ich kaum die Spitze des Eisberges erfasst hatte. So verschob ich das Ganze lieber, um dem ungeheuren Ausmass der Arbeit, die vor mir lag, nicht auf einmal in's Gesicht schauen zu müssen. Aber immer wieder kam mir dieser Satz in den Sinn: "DU MUSST DIESE MUSIK MACHEN, DAS IST DEIN JOB."
Ich spürte, wie das Projekt zum einzigen wirklich professionellen Ziel wurde, dass ich jemals gehabt hatte. Moishe, Zalmen und Henry führten mich in die Vielfalt vor allem des alten jiddischen Liedrepertoires ein; Lieder, die wir liebevoll "war-horses"(Evergreens) nannten.
Aber sie bestanden auch darauf, dass ich mich mit dem unbekannteren, selten aufgenommenen Material vertraut machte; Lieder vom jiddischen Theater, mehr vom Variet6 kommend, seltene Juwelen, verlorengegangen oder versteckt, und Lieder über oder aus der Zeit des Holocaust. Die Auswahl wuchs in jeder Kategorie. Es gibt so viel an jiddischer Musik; ein unge-heurer Reichtum, wie bald klar wurde. Was mich reizte war, dass so viele talentierte jüdische Schreiber in ihrer Musik niemals den jüdischen oder jid-dischen Aspekt ihrer Herkunft berücksichtigt haben. Es war niemals meine Absicht, die Geschichte der jüdischen oder jiddischen Musik buchstäblich aufzuspüren, oder etwa ihre Reise nach Amerika. Aber ich war immer an Fragen der Assimilation der amerikanischen Juden interessiert.
George Gershwin, Stephen Sondheim, Leonard Bernstein, Oscar Hammerstein, Richard Rogers, Paul Simon und Irving Berlin - niemand von ihnen liess sich, aus welchem Grunde auch immer, mit jüdischer Musik ein. Sie alle gingen in verschiedene andere Richtungen. Oder? Ich denke, alle diese Leute haben jüdische Musik ge-schrieben. Nur zufällig waren die Worte eben in Englisch. Ich betrachte das hier für mich nur als einen Anfang.
Auf die selbe Art und Weise, wie ich immer wieder neues Material vom Genre, dass Jonathan Schwarz als populäre ameri-kanische Musik bezeichnet, lerne, werde ich weiterhin in den grossen Kessel mit jüdischer populärer Musik eintauchen. Glücklicherweise gibt es genügend zu trinken, wann immer ich durstig bin. Der für mich attraktivste Teil des Prozesses war der Tag, als ich Henry, Moishe und Zalmen's Eltern, Yossel Mlotek (Redakteur der jüdischen Zeitung "Forverts" ) und seine Frau Chane zu mir nach Hause einlud, um über ver-schiedene Übersetzungen, die Henry und Moishe gemacht hatten, zu diskutieren. Der produktive, freundliche Streit, der sich über die verschiedenen Möglichkeiten, ein be-stimmtes Wort auszusprechen, ergab, war faszinierend.
Veilleicht sollte ich es die jiddische version von "Let's Call the Whole Thing Off'', (populärer amerikanischer Song) nennen, Sie erinnern sich: Du sagst "tomahto" und ich sag' "tomayto". Es wurde mir klar, dass ihr Streit darum ging, die Traditionen ihrer Vorfahren zu erhalten, die Art, wie ein Wort auf den Strassen ihrer Eltern, in deren Zuhause, gesprochen wurde. Jiddisch ist keine religiöse Sprache, es ist eine Um-gangssprache. Und die Leidenschaft, mit der diese vier Menschen versuchten, die Strasse, auf der man sie sprach, diese Gegend, diesen Teil ihrer Herkunft zu bewahren, hat mich ehrlich bewegt.
Ich bin sicher, das ist der Grund, warum ich mich beinah gezwungen fühlte, mich mit dieser Literatur zu befassen. Blut, Schweiss, Tränen und Freuden meiner Vergangenheit machen die Kompositionen aus, die zur Musik meines Herzens werden, und das will ich niemals vergessen. Ganz besonders danken möchte ich meinem Vater, der mir das Lied "Yome,Yome" vorsang, als ich noch ein kleiner Junge war und Joe Papp, der mich ermutigte, mich dieser Musik als Erwachsener zu widmen. Und Dank auch an alle unsere Vorfahren, die uns die wunderbarsten Quellen hin-terliessen, an denen wir unsere Seelen immer wieder erfrischen.
MANDY PATINKIN
Deutsche Übersetzung von Nadja Gemmel
Article properties: Mandy Patinkin: Mamaloshen (CD)
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Interpret: Mandy Patinkin
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Album titlle: Mamaloshen (CD)
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Genre Jewish music
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Label Nonesuch Records
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Artikelart CD
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EAN: 0075597950823
- weight in Kg 0.2
Patinkin, Mandy - Mamaloshen (CD) CD 1 | ||||
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01 | Beltz | Mandy Patinkin |
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02 | Hey, Tsigelekh | Mandy Patinkin |
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03 | Rabbi Elimeylekh | Mandy Patinkin |
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04 | Raisins and almonds | Mandy Patinkin |
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05 | Papirosin | Mandy Patinkin |
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06 | Ten Kopeks - Supercalifragilisticexpialidocious | Mandy Patinkin |
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07 | Maria | Mandy Patinkin |
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08 | Yome, yome | Mandy Patinkin |
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09 | Paper is white | Mandy Patinkin |
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10 | Song of the Titanic | Mandy Patinkin |
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11 | Motl the operator | Mandy Patinkin |
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12 | Under your white stars | Mandy Patinkin |
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13 | American tune | Mandy Patinkin |
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14 | Take me out to the ball game - God bless America | Mandy Patinkin |
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15 | Der Alter Tzigayner | Mandy Patinkin |
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16 | Oyfn Pripetshik | Mandy Patinkin |
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