Various: Jack Kerouac - 100 Years Of Beatitude (2-CD) - rocktimes.info

V.A. / Jack Kerouac, 100 Years Of Beatitude – CD- Review
...auf CD, Diverse, Rock, Zeitreise 9. März 2022 Von Wolfgang Giese
Label: Bear Family Records Musikstil: Bebop, Jazz, Pop, Rock'n'Roll
V.A. / Jack Kerouac, 100 Years Of Beatitude
Jack Kerouac, der von 1922 bis 1969 lebende US-amerikanische Schriftsteller, wie bringt man ihn mit Musik in Verbindung? Nun, er gilt als Vertreter der sogenannten Beat Generation. Eigentlich ist das eine Richtung US-amerikanischer Literatur aus den fünfziger Jahren. Kerouac prägte diesen Begriff, neben ihm umfasste dieser außerdem Autoren wie Allen Ginsberg und William S. Burroughs.
Doch was hat das Alles mit dieser Musik-Kompilation auf zwei CDs zu tun? "Jack Kerouac, 100 Years Of Beatitude" heißt es hier. Nun, die Beatniks als Vertreter der Popliteratur hörten ganz bestimmte Musikstile. Und genau darum dreht sich diese Veröffentlichung von Bear Family Records als Hommage an Jack Kerouac anlässlich seines 100. Geburtstag im März 2022. Zweiundfünfzig Songs und historische Tondokumente aus den Jahren 1946 bis 1963, dem Kern der Beatnik-Zeit, bilden die Grundlage der beiden CDs.


Bebop Jazz als favorisierte Musik der Beat Generation ist mit Chet Baker, Dizzy Gillespie, Charlie Parker u. a. ebenso dabei, wie 'Word Jazz', der Kombination aus Jazz und Beatnik-Poesie, so von Oscar Brown, Jr., Don Morrow und natürlich Jack Kerouac selbst mit Steve Allen. Zeitgenössische Popmusik und Rock’n’Roll rund um das Thema Beatniks sind ebenfalls vertreten, darunter satirische Novelty-Nummern. Und mit Big Jay McNeely, Babs Gonzales u. a. ist der Rhythm’n’Blues als Brücke zwischen Beatnik-Jazz und Rock’n’Roll auch repräsentiert. Perry Como, Edd Byrnes, Barbara Evans u. a. erweitern die stilistische Vielfalt um das Genre Easy Listening.
Dazu gibt es historische Tondokumente, wie etwa eine Jack-Kerouac-Lesung, ein Interview, oder die Allen Ginsberg-Rezitation. Zwei Lesungen aus dem Film "High School Confidential", die 1958 auf einer MGM-Single erschienen, sind hier erstmals auf CD! Dazu hören wir etwas aus dem Film "The Beat Generation" von 1959. Das farbige sechsunddreißig Seiten starke Booklet enthält seltene Fotos und Erinnerungsstücke sowie die Geschichte der Beat-Generation und ihrer Musik, geschrieben von einem Kenner der Beatnik-Szene, Roland Heinrich Rumtreiber!


Mit einem Song im Bebop-Modus startet die erste CD. Don Morrow, der Track "Kerouazy" stammt von einer alten Roulette-Platte aus 1961, "Grimm’s Hip Fairy Tales". Mit einer Co-Moderatorin befindet sich Morrow in einem Dialog, umspielt von coolem Jazz. Das Teil ist eigentlich unauffindbar, hat auch nur Kultstatus, und man füllte die vier Dialoge dann auch mit Instrumental-Jazz auf, wovon "Kerouazy" einer der Titel ist. Einer der der vier gesprochenen Titel von Morrow findet sich dann noch auf CD 2, "Like Rumpelstiltskin".


Zwischen diversen Dialogen finden sich auch Musikstücke von bekannten Interpreten, Louis Armstrong, Chet Baker, Dizzy Gillespie und andere bringen coole Sounds, die zum Fingerschnippen anregen oder zum lässigem Swingen. So ist es sicher gelungen, die Atmosphäre dieser Generation um Kerouac & Co. musikalisch repräsentativ darzustellen. Wichtig sind hierbei auf jeden Fall die Original-Einspielungen der historischen Tondokumente, zum Beispiel wenn Kerouac zum jazzigen Ensemble um den Pianisten Steve Allen rezitiert. (CD 1, #7)
Interessant sind natürlich auch zwingend die Raritäten und die Songs der relativ unbekannten und teils recht skurrilen Künstler, zum Beispiel Johnny Beeman (CD 1, #15), wenn dieser einem Lachkrampf unterliegt und die werte Hörerschaft damit sicher mitreißt. Auch auf der zweiten CD finden wir reichlich Stoff, vom extrem wilden "Real Crazy Cool" von Big Jay McNeely mit kreischenden Saxofon-Exkursionen und dem coolen "Beat For Beatniks" von John Barry And His Orchestra, das wie eine Titelmelodie zu einer Episode der alten Krimiserie "Stahlnetz" klingt, über eine weitere Lesung von Kerouac, untermalt von Steve Allen’s Piano und dem perkussiven "Bongo Beating Beatnik" von Joe Hall And The Corvettes zu weiteren skurrilen Songs wie "Have Another Espresso", bei dem Shel Silverstein mit swingender Sprache, gleichermaßen swingend von einem Bass unterstützt, eine Geschichte über den Genuss eines Espressos erzählt. Auch Lenny Bruce ist mit einem seltsamen Beitrag vertreten, in dem er zu seiner Liebe zu einem Pferd erzählt, "Psychopathia Sexualis", totalirre!

Ebenso irre muss das damals teilweise abgegangen sein, als sich die Beatnik-Generation etablierte und genau das ist mit dieser Doppel-CD-Kompilation sehr gut dargestellt worden!

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Tags: Jack Kerouac

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